(4 + 3) Tage + 1 Funken Verzweiflung = 1 Buch
Im Rahmen einer Aktion von Saal-Digital wurde mir wieder bewusst, was ich und viele von euch gerne vergessen - ob ihr nun Fotografen, Designer oder einfach nur Menschen mit einem Smartphone voller Fotos seid. Wir drucken unsere Bilder viel zu selten.
Auf dem Meet-Up #Elbside17 hatten einige meiner Kollegen ihre wunderschönen Fotobücher dabei. Sei es nun Michael Fiukowski mit seinen Schwarz-Weiß Landschaften oder Martin Neuhof mit seinem Buch über das komplette letzte Jahr, der Unterschied zu digitalen Bildern ist spürbar. Plötzlich haben die Bilder ein Gewicht, Struktur und Glanz.
Für mich bedeutete die Möglichkeit das Fotobuch auszuprobieren (obwohl ich schon einige von Saal besitze) mir ein Ziel zu setzen für mein Event. Die richtigen Bilder aus allen, die ich innerhalb der vier Tage mache, auszuwählen, zu bearbeiten und letztlich in einem Buch zu arrangieren und zu verewigen. Um die Herausforderung weiter zu konkretisieren, habe ich mir dafür nur 3 Tage Zeit gegeben.
Der Prozess
Das Fotografieren war natürlich der angenehmste Teil. In so einer kreativen Umgebung schießen einem so einige Ideen und Konzepte durch die Synapsen. Am Ende ging ich mit über 3.000 Bildern nach Hause. Viel zu viele würde so mancher Sagen (und haben auch alle).
Sortieren ist bei mir ein mehrstufiger Prozess. Durch das Programm Photo Mechanic sehe ich die Bilder sofort, so wie sie auf dem Rücken der Kamera erscheinen. Keine Presets, nur meine Einstellungen. Durch die Geschwindigkeit, die ich dadurch erhalte, kann ich im Nullkommanix die Schärfe beurteilen und meine „Keeper“ auswählen. Das wiederhole ich dann einige Male. Hier war die Zeitbegrenzung wirklich ein Nachteil. Wie ein guter Rotwein oder ein Steak sollten die Bilder doch erstmal ruhen. Distanz hilft einem einen neutraleren Blick auf die eigene Arbeit zu erhalten.
Meine Bearbeitung in Lightroom kann ich bei Interesse gerne nochmal nachreichen. Schreibt doch einfach einen Kommentar, falls euch interessiert, wie meine Herangehensweise ist.
In der Software von Saal-Digital ist das Arrangieren der Bilder unglaublich simpel. Durch Lineale, die Möglichkeit Bilder auf Einzel- und Doppelseiten zu zentrieren und Textboxen ging die Gestaltung sehr intuitiv von der Hand. Mein Konzept, das Buch in einzelne Themengebiete aufzuteilen und nicht chronologisch vorzugehen, kam allerdings erst im Laufe der Gestaltung.
Jetzt heißt es …. Warten
Als das Endergebnis dann bei mir eintrudelte, war ich ein wenig Stolz die Challenge geschafft zu haben. Es ging letztlich um Nichts weiter als mir selbst mal in den Hintern zu treten. Der Motivationsschub war deutlich zu spüren und ich konnte doch einige Sachen über mich lernen.
3 Wichtige Lernerfahrungen
1. Konkrete Zielsetzung kann unglaublich motivierend sein. Wer schon mal eine BWL Vorlesung besucht hat kann das Thema sicher nicht mehr hören, aber es ist wahr. Durch eine SMARTe Zielsetzung wurde ich produktiver als sonst.
2. Drucken gibt mir das Gefühl mit etwas wirklich fertig zu sein. Die Möglichkeiten durch digitale Nachbearbeitung noch an dem einen oder anderen Regler etwas ändern zu können, führt dazu nie wirklich mit etwas abzuschließen. Auch die überperfektionistische Herangehensweise lässt sich durch eine Deadline abtrainieren. „80% is good enough“ (Eric Kim) muss nicht immer gelten, kann einem aber jede Menge Frust und Zeitverlust ersparen. Im Endeffekt ist man glücklicher, wenn man ein Projekt wirklich abschließt.
3. Das Ganze kann einfacher sein als man denkt. Durch die richtige Software, ob nun Photomechanic, Lightroom oder die Saal Design Software und ein paar automatisierte Prozesse kann man solche Projekte schneller abschließen als man es selbst für möglich hält. Den eigenen Workflow hin und wieder auf Schwachstellen zu überprüfen kann durchaus zu mehr Freizeit und Zufriedenheit führen.
Ich danke dir, dass du es bis hierhin geschafft hast. Falls du mehr über mich erfahren willst, folge mir doch in deinem Lieblings-Social-Network und dann bitte auch noch in den anderen.